Wir nehmen die aktuelle Diskussion um das Handyverbot an der Ursulaschule in Osnabrück zum Anlass, um auf die dringende Notwendigkeit eines zeitgemäßen Umgangs mit digitalen Medien im Schulalltag hinzuweisen. Die von den Schülerinnen und Schülern gestartete Petition gegen das strikte Handyverbot bisnach Schulschluss zeigt, dass pauschale Regelungen dieser Art nicht mehr der Lebensrealität junger Menschen entsprechen. Digitale Geräte sind längst ein integraler Bestandteil unseres Alltags – und das sollte sich auch in der Schule widerspiegeln.
Ein komplettes Verbot von Smartphones im Schulalltag, wie es derzeit unterandrem an der Ursulaschule praktiziert wird, geht an den Bedürfnissen der Schüler*innen vorbei. Viele nutzen ihre Handys, ummit Eltern oder Mitschülern in Kontakt zu bleiben oder sich auf den kommenden Schultag vorzubereiten. Ein Verbot bis in den späten Nachmittag hinein verkennt, dass Handys und andere digitale Geräte heutzutage nicht nur als Mittel der Unterhaltung, sondern als wichtige Werkzeuge der Organisation und Kommunikation dienen. Wir fordern daher eine klare Überarbeitung solcher Regelungen, den Schüler*innen muss etwa in den Pausen möglich sein ihr Smartphone zu nutzen
Statt pauschale Verbote auszusprechen, sollten digitale Geräte wie Smartphones punktuell in den Unterricht integriert werden. Die Nutzung digitaler Lernmittel ergibt viele Chanchen für den Unterricht.
Medienkompetenz ist heute eine Schlüsselqualifikation, die im schulischen Kontext systematisch gefördert werden muss. Der Umgang mit digitalen Medien gehört für viele Schülerinnen und Schüler bereits zu ihrem Alltag, doch in der Schule wird dieser oft ignoriert oder sogar als störend betrachtet. Wir sind der Meinung, dass Schulen eine aktive Rolle dabei spielen müssen, uns auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten. Digitale Medien bieten nicht nur Unterhaltung, sondern auch enorme Chancen zur Bildung und zur Entwicklung von Fähigkeiten, die in der modernen Arbeitswelt unerlässlich sind.
Der Ansatz, Handys komplett aus dem Schulalltag zu verbannen, ist nicht zukunftsorientiert. Vielmehr brauchen wir klare und sinnvolle Regelungen wie mit Handys im Schulalltag umgegangen wird, die den pädagogisch wertvollen Einsatz digitaler Geräte im Unterricht ermöglichen. Digitale Bildung darf kein Zusatz sein, sondern muss ein fester Bestandteil des Lehrplans werden. Wir fordern, dass Schulen Konzepte entwickeln, die den Einsatz von Handys und anderen digitalen Lernmitteln sinnvoll und verantwortungsbewusst in den Schulalltag integrieren. Dies könnte zum Beispiel durch den Einsatz von Lern-Apps, digitalen Plattformen zur Zusammenarbeit oder durch die Möglichkeit, Recherchearbeiten direkt im Unterricht durchzuführen, geschehen.
Ein Ansatz der Verbote verschließt sich den Chancen, die digitale Medien für den Unterricht bieten. Wir fordern eine Schule, die uns nicht nur Wissen vermittelt, sondern uns auch befähigt, in einer zunehmend digitalen Welt zu bestehen. Dazu gehört, dass wir lernen, mit digitalen Geräten verantwortungsvoll und kompetent umzugehen. Schulen sollten Orte sein, an denen uns diese Fähigkeiten vermittelt werden, anstatt sie durch veraltete Regelungen einzuschränken.