Am 31.08.2022 soll das für drei Monate angesetzte 9-Euro-Ticket nun auslaufen, obwohl bereits die
ersten beiden Monate gezeigt haben, was für ein großer Erfolg dieses Ticket ist. Nicht nur entlastet es,
es eröffnet Jugendlichen ganz neue Perspektiven und kann für Chancengleichheit auch über die 10
Klasse hinaus sorgen.
Deshalb plädiert der Landesschülerrat Niedersachsen für eine Fortsetzung bzw. für die Schaffung einer
vergleichbaren Alternative zum 9-Euro-Ticket.
Insbesondere für junge Menschen bietet das 9-Euro-Ticket etwas Neues, von dem noch keine
Generation Schüler*innen zuvor derart profitieren konnte. Dieses Ticket hat den ÖPNV in seiner
Zugänglichkeit revolutioniert. Insbesondere in den derzeitigen Sommerferien tut es den Schüler*innen
und den jungen Menschen im Allgemeinen in Niedersachsen gut, Ferien und Freizeit neu zu erleben.
Die Gestaltung der Ferien ist nicht mehr regional gebunden, sie ist praktisch deutschlandweit möglich.
Diese Ferien sind deshalb schon jetzt ganz anders. Die Art und Weise, wie wir unsere Freizeit
ungebunden und frei gestalten können ist, insbesondere nach zwei Jahren Corona, ein besonders gutes
Gefühl.
„Das 9-Euro-Ticket kann eine Brücke zwischen Schule und Freizeit schlagen, wenn Schüler*innen die
ihre Fahrtkosten selbst tragen müssen, dieses nutzen, haben sie einen Mehrwert, welcher weit über
den schulischen Nutzen hinausgeht. Dies würde zu einer erhöhten Akzeptanz für den ÖPNV führen.
Für Schüler*innen die vorher keine Busfahrkarte erstattet bekommen haben, ist es nun
kostengünstiger zur Schule zu kommen, was besonders Einkommensschwachen Schüler*innen
zugutekommt“, so Louisa Basner, Vertreterin des Landesschülerrats.
Hervorzuheben ist allerdings auch -und für uns viel massiver- die Entlastung für
Oberstufenschüler*innen sowie Berufsschüler*innen durch das 9-Euro-Ticket. Diese müssen den
Schultransport selbst finanzieren, da das Landesschulgesetz eine Kostenübernahme für sie nicht
vorsieht. Dies kann auf Dauer kostspielig werden. Durch so eine Vergünstigung, können sie nun
problemlos täglich den ÖPNV zur Schule nutzen.
„Besonders mit Hinblick auf die Oberstufe, sehen wir es als großes Problem an, dass Bildung doch eine
Kostenfrage werden kann. Wir reden von monatlichen Fahrkosten von bis zu 70 Euro in manchen
Regionen. Es kann nicht sein, dass besonders Einkommensschwache das Nachsehen haben. Hier würde
eine Form des 9-Euro-Tickets Abhilfe schaffen und gleichzeitig die Attraktivität des ÖPNV vergrößern“,
so Malte Kern, Vorsitzender des Niedersächsischen Landesschülerrates.
Deshalb muss es eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets geben, die es so den Schüler*innen langfristig
ermöglicht, kostengünstig und grenzenlos den ÖPNV zu erleben.
Hierfür fordern wir das niedersächsische Verkehrsministerium klar dazu auf, sich auf Bundesebene
konsequent für eine Fortsetzung des Tickets stark zu machen.
Allerdings sollte es bereits jetzt anfangen eine Alternative zu erarbeiten, um im Falle eines Auslaufens
des 9-Euro-Tickets sofort daran anknüpfen zu können. Die vom Verkehrsministerium in Erwägung
gezogene Vorgehensweise, dass nur die fünf norddeutschen Bundesländer gemeinsam etwas auf die
Beine stellen könnten, sollte nicht nur in Betracht gezogen werden, sondern aktiv geplant werden.