Der Landesschülerrat Niedersachsen fordert angesichts der aktuellen Lehrer*innenzahlen eine gerechtere Verteilung von Lehrkräften zwischen den verschiedenen Schulformen. Während Gymnasien in Niedersachsen weiterhin vergleichsweise gut ausgestattet sind, leiden andere Schulformen wie Haupt-, Real- und Oberschulen sowie die berufsbildenden Schulen unter einem eklatanten Lehrermangel. Dies verschärft soziale Ungleichheiten und gefährdet die Bildungsgerechtigkeit.
Die Analyse der aktuellen Zahlen zeigt deutlich, dass Gymnasien pro Schüler*in mehr Lehrkräfte zur Verfügung haben als andere Schulformen. Diese Ungleichheit führt dazu, dass viele Schüler*innen nicht die Förderung erhalten, die sie dringend benötigen, um ihre Potenziale auszuschöpfen.
Es kann nicht sein, dass die Bildungschancen der Schüler*innen in Niedersachsen so stark von der Schulform abhängen. Gerade in Zeiten des Lehrermangels müssen die vorhandenen Ressourcen fairer verteilt werden. Wir fordern das Kultusministerium dazu auf, Lehrkräfte von den Gymnasien gezielt an Schulen umzuleiten, die deutlich unterbesetzt sind. So können wir die Bildungslandschaft in Niedersachsen gerechter gestalten.
Matteo Feind, Vorsitzender des LSR
Besonders betroffen sind Haupt- und Oberschulen, die schon seit Jahren mit schlechten Rahmenbedingungen zu kämpfen haben. Dort entstehen oft große Klassen, mangelnde individuelle Förderung und Unterrichtsausfälle – Probleme, die durch eine gerechtere Umverteilung von Lehrkräften entschärft werden könnten.
Wir brauchen ein Umdenken in der Bildungspolitik. Alle Schüler*innen haben ein Recht auf gute Bildung, unabhängig davon, welche Schulform sie besuchen. Es geht nicht darum, Gymnasien etwas wegzunehmen, sondern darum, gleiche Chancen für alle zu schaffen. Eine gerechte Verteilung der Lehrkräfte ist der erste Schritt in diese Richtung.
Eduard Hillgert, stellvertretender Vorsitzender des LSR
Der Landesschülerrat fordert das niedersächsische Kultusministerium auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört eine Evaluation der aktuellen Lehrerzuweisungen und die Umsetzung eines Systems, das gleichermaßen den tatsächlichen Bedarf der Schulen berücksichtigt, unabhängig der Schulform.