Als Landesschülerrat Niedersachsen begrüßen wir ausdrücklich die Ankündigung der Landesregierung, ab dem Jahr 2026 Leih-Tablets an allen Schulen zur Verfügung zu stellen. Für uns ist das ein großer Schritt in die richtige Richtung – und ein Erfolg, für den wir lange gekämpft haben. Die Einführung von Leihgeräten war und ist eine zentrale Forderung unseres Grundsatzprogramms.
Allerdings kritisieren wir ausdrücklich, dass die Tablets erst ab der 8. Klasse eingeführt werden sollen. Ab der 7. Klasse entstehen bereits zusätzliche finanzielle Belastungen für Familien – beispielsweise durch die Anschaffung wissenschaftlicher Taschenrechner. Gerade hier könnten digitale Endgeräte sinnvoll unterstützen und gleichzeitig bestehende Kosten abfedern. Eine Einführung erst ab Klasse 8 lässt diese Realität unberücksichtigt und schließt viele Schüler*innen aus, die dringend auf Unterstützung angewiesen sind.
„Die geplanten Leih-Tablets ab 2026 sind ein wichtiges Signal und ein erster konkreter Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit. Digitale Endgeräte sind kein Luxus mehr, sondern eine Grundvoraussetzung für zeitgemäßen Unterricht. Dass das Land diese Verantwortung nun übernimmt, ist richtig – aber längst überfällig.“
Matteo Feind, Vorsitzender des LSR
Wir weisen gleichzeitig darauf hin, dass mit der Ankündigung allein noch kein Problem gelöst ist. Was wir jetzt brauchen, ist eine verlässliche, sozial gerechte und vor allem flächendeckende Umsetzung. Leihgeräte dürfen nicht nur auf dem Papier existieren – sie müssen in jedem Klassenzimmer verfügbar sein, unabhängig vom Wohnort oder Schultyp.
„Ein Tablet allein macht noch keinen digitalen Unterricht. Ohne WLAN, pädagogische Konzepte und qualifizierte Lehrkräfte bleibt es ein teures Stück Technik. Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, ein Gesamtkonzept vorzulegen – und uns Schüler*innen aktiv in die Ausgestaltung einzubeziehen.“
Eduard Hillgert, stellvertretender Vorsitzender des LSR
Als Landesschülerrat werden wir diesen Prozess kritisch begleiten, konstruktiv mitgestalten und weiterhin laut für eine moderne, gerechte und zukunftsfähige Bildungspolitik eintreten.