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In Anbetracht der gegenwärtigen ökonomischen Herausforderungen, vor denen
insbesondere junge Menschen, wie Schüler*innen, Azubis, Freiwilligendienstleistende und
von Armut betroffene Menschen stehen, fordert ein Bündnis aus Landesjugendring,
kommunalen Jugendringen, Landesarmutskonferenz, Paritätischem Wohlfahrtsverband,
Landesschüler*innenrat, DGB-Jugend, der Grünen Jugend und den Jusos gemeinsam die
zeitnahe Einführung eines 29-Euro-Tickets in Niedersachsen. Im Koalitionsvertrag ist das 29-
Euro-Ticket für Auszubildende, Schüler*innen und Freiwilligendienstleistende bereits
verankert. Wir sprechen uns dafür aus, auch Menschen, die von Armut betroffen sind, das
29-Euro-Ticket zugänglich zu machen, um gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Dass
dieses Ticket an sich immer weiter auf die lange Bank geschoben wird, kritisieren wir aufs
Schärfste.
Für die Einführung eines ermäßigten Deutschlandtickets liegen viele gute Argumente vor:
Durch ein bezahlbares, landes- oder gar bundesweit gültiges Nahverkehrsticket wird die
Mobilität von Menschen deutlich unterstützt, unabhängig von ihren sozioökonomischen
Verhältnissen, und damit gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Das 29-Euro-Ticket fördert
zudem die Nutzung des ÖPNVs als ökologische Alternative zum Individualverkehr. Für eine
flächendeckende Mobilität ist jedoch der ÖPNV weiter auszubauen, denn Bus und Bahn
bedürfen eine wohnortnahe verlässliche und gut getaktete Anbindung, die wirklich alle
abholt – insbesondere im ländlichen Raum.
Aufgrund der multiplen Krisenlagen sind viele Menschen aktuell sozial verunsichert.
Ausgerechnet jetzt an sozialen, nachhaltigkeitsfördernden Projekten zu sparen, halten wir
daher für grundlegend falsch. Menschen brauchen Sicherheit. Diese gibt ihnen die
Landesregierung nicht, indem an solchen Projekten gespart wird. Politische Profilierung
und Wahlkampfmanöver dürfen nicht auf Kosten sozialer Belange gehen.
Mit dieser Initiative sehen wir nicht nur eine unmittelbare finanzielle Entlastung für junge
und von Armut betroffene Menschen, sondern auch eine Investition in die Zukunft unseres
Bundeslandes. Das 29-Euro-Ticket ist eine aktive Unterstützung von Mobilität und Teilhabe
am gesellschaftlichen Leben. Zudem ist es ein Schritt hin zu einer inklusiveren und
nachhaltigeren Gesellschaft, die junge Menschen in ihrer Entwicklung fördert und ihnen
Chancengleichheit gewährt.
Wir fordern die politischen Entscheidungsträger*innen in Niedersachsen auf, sich mit uns
für die Einführung des 29-Euro-Monatstickets stark zu machen und das Versprechen des
Koalitionsvertrags endlich einzulösen.